Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.
John Ruskin (1819-1900)

Der liebe Herr Ruskin war im 18-ten Jahrhundert schon so schlau zu erkennen, warum Softwareentwickler tun was Sie tun. Klar wir gehen arbeiten um unser täglich Brot zu verdienen, wie jeder andere auch. Aber da ist noch was anderes. Es ist bei jedem Mensch vorhanden, egal ob er einen Dachstuhl zimmert,  Autos konstruiert, Raketen baut oder Software entwickelt. Das streben nach einem Sinn im leben: einer Motivation morgens aufzustehen oder sich abends auf den nächsten Tag zu freuen.

„Softwareentwickler“ ist für viele Menschen ein befremdendes Wort. Man kann es ihnen nicht mal verübeln ;-). Wir sitzen den ganzen Tag vor einem Bildschirm, tippen komischen Text in den Computer und manchmal machen wir einen Freudentanz vor dem Bildschirm, weil unser epischer Algorithmus endlich so funktioniert wie wird denken (oder hoffen?)

Warum, so stellt sich die frage, ist ein Mensch freiwillig bereit den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen und etwas zu Programmieren. Die Antwort ist einfacher als man denkt: Es ist der Schöpfungsakt! Oh Moment: Es ist die Art des Schöpfungsaktes. Durch das stete schreiben von Quellcode lernt man seine API besser kennen und kann seinen bereits geschriebenen Quellcode verbessern. Man lernt Dinge wie ‚Agile Softwareenticklung‘, ‚Clean Code Development‘, ‚Unit Tests‘ und UML kennen. Wenn man anfängt sich für ‚Software Patterns‘ zu interresieren hat man die erste Stufe auf der Leiter zum Softwareentwickler geschafte.  Das Problem, oder viel mehr das interessante daran, ist: Mit jeder Tür die man in der Softwareentwicklung aufstößt erkennt man weitere Tausend Türen durch die man noch gehen könnte.

Und durch dieses Paradoxon erklärt sich vielleicht das Verhalten von Softwareentwicklern. Ist einmal eine Tür aufgestoßen, ist die Neugierde einfach zu groß, nicht hinter die anderen Tausend Türen zu schauen. Wir müssen weiter um eine besser Lösung für Probleme zu finden, die wir schon lange gelöst haben, nur damit wir in Zukunft gewappnet sind.